Am kommenden Dienstag, dem 5. März 2019, veranstaltet Katja Riemann, eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen in Deutschland, im Rahmen des Kurt Weill Fests eine Lesung mit musikalischer Begleitung aus Edgar Hilsenraths Das Märchen vom letzten Gedanken.
Dienstag | 05.03.2019
20:00 Uhr, Konzert im Anhaltischen Theater Dessau
Das Märchen vom letzten Gedanken
Katja Riemanns literarisch-musikalische Begegnung
mit Edgar Hilsenrath und Kurt Weill
Lesung und Konzept: Katja Riemann
Klavier: Guillaume de Chassy
Visuals: Paula Riemann
Katja Riemann gehört zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen ihrer Generation. In ihrem Programm für das Kurt Weill Fest rückt sie neben Kurt Weill einen bedeutenden deutschen jüdischen Schriftsteller in den Fokus des Abends: Edgar Hilsenrath. 1926 geboren und in Halle (Saale) aufgewachsen, floh Hilsenrath 1938 nach Rumänien, wurde in ein Ghetto verschleppt und gelangte befreit nach Palästina und New York. Seit 1975 lebt er wieder in Deutschland. Werke wie Nacht oder Der Nazi & der Friseur umkreisen die grausamen Erlebnisse des Ghettos, Das Märchen vom letzten Gedanken rechnet mit dem Völkermord an den Armeniern ab. Katja Riemann stellt dazu fest: „Der Genozid an den Armeniern wird bis heute von türkischer Politik nicht zugegeben. Es war der erste Genozid des 20. Jahrhunderts und die Nazis haben sich einiges daran abgeguckt. Spricht man von Genozid, spricht man auch immer vom Holocaust. Weill und Hilsenrath, beides Söhne jüdischer Mütter, haben Deutschland rechtzeitig verlassen.“
„Weill und Hilsenrath haben sich nie kennen gelernt, obwohl sie zu gleicher Zeit in New York lebten. In diesem Abend nun lassen wir sie sich begegnen, und ich glaube, sie hätten Freude aneinander gehabt. Der Abend wird performative Künste miteinander verweben: Literatur, Film und Schauspiel. Die Musik von Weill, sei es klassisch, score, Lied oder Song wird improvisiert vom französischen Jazzpianisten Guillaume de Chassy zu der Bühnen- und Filmsituation, in der wir uns mit der Grausamkeit und Absurdität von Willkür, Machtmissbrauch und Korruption beschäftigen, eindringlich erzählt von einem großen deutschen Märchenerzähler, den wir ehren sollten“, schreibt Katja Riemann zu ihrem Programm.
– TeamEH
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