Insofern rennt Adornos Hegelkritik – zumindest was die Wesenslogik angeht – offene Türen ein, indem hier eben nicht jede Bestimmung Identifikation ist, wie Adorno behauptet, sondern in erster Linie Unterscheidung, Negation, die damit die Identität zum bewegten Moment herabsetzt und den Begriff der Identität gegenüber der Identitätsphilosophie bereits so qualitativ verändert, wie es Adornos negative Dialektik zu ihrem Programm erhebt.
Der Autor liefert eine fundamentale, kritische Analyse von Hegels Hauptwerk, inspiriert von der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule und dem französischen Strukturalismus. Er zeigt, dass Hegel in der Wissenschaft der Logik nicht nur den Grundgedanken von Adornos Negativer Dialektik vorwegnimmt, sondern dass er auch bereits das Motiv der „Strukturalität der Struktur“ antizipiert, welches später von Saussure und Derrida ausgearbeitet wurde. Hegel erweist sich so als ein radikaler Denker der Moderne, der auch heute noch nichts an Aktualität eingebüßt hat.
Softcover
466 Seiten, ISBN 978-3-943334-10-4
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Schubert – Strukturgedanke
https://doi.org/10.4444/52.1.de