Montag, 11. April 2016, 19:00 bis 21:00 Uhr in Berlin
Der Begriff der Freiheit bei Hegel und Marx
Vielfalt sozialistischen Denkens
Weltgeschichte ist, nach Hegel, Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit. Das Prinzip der Freiheit geht jedoch auf seine Realisierung, wie Hegel vor allem im Blick auf das christliche Freiheitsprinzip zeigt. Das Freiheitsbewusstsein wird somit zur kritischen Instanz gegenüber der gesellschaftlich-politischen Wirklichkeit. Hegel nimmt damit das junghegelianische Programm der Verwirklichung der Philosophie vorweg, in dem jedoch das Konzept der Freiheitsgeschichte weitgehend durch eine Entfremdungsgeschichte ersetzt wurde.
Karl Marx dagegen greift Hegels Konzept an der Problematik auf, die Hegel gesehen, aber für die er keine Lösung hatte: dem Verlust der Freiheit und des Rechts für große Teile der Bevölkerung durch die Entwicklung der kapitalistischen Ökonomie. Marx schreibt Hegels Konzept der Freiheitsgeschichte fort, wobei er, mit Hegel, die Verwirklichung der individuellen Freiheit als Bedingung der Freiheit Aller in den Mittelpunkt stellt. Hieran, und nicht an der gescheiterten Suche nach einer „materialistischen“ Dialektik, sollte ein neuer Hegelmarxismus ansetzen.
Referent: Prof. Dr. Andreas Arndt (Lehrstuhl für Philosophie am Seminar für Systematische Theologie/Philosophie der Humboldt-Universität)
Moderation: Dr. Frank Engster
Kosten: 2,00 Euro
Veranstaltungsort:
Helle Panke
Kopenhagener Str. 9
10437 Berlin
Social Media